folgende Information zum Hirschkäfer (Lucanus cervus). Nach den mehrfachen Beobachtungen in 2008 haben wir die Erfassung von Lucanus cervus in 2009 systematisch und sehr intensiv durchgeführt. Hintergrund für die Arbeiten ist die Planung der Autobahn A14 durch unsere Gemarkung sowie auch die uns vorliegenden Gutachten/Faunistischen Sonderuntersuchungen von RANA zum Hirschkäfer.
Anwohner/Jäger/Landwirte wurden gezielt auf die Art angesprochen. Handzettel wurden verteilt. Zusätzlich gab es im Juni 2009 einen Aufruf zur Meldung der Art in der Volksstimme - Lokalteil Wolmirstedt. Der Rücklauf war sehr groß. Diverse Fundorte wurden dann zeitnah aufgesucht.
Wir sind aktuell bei etwas > 100 Nachweisen, inkl. Fotodokumentation und einiger Totfunde als Beleg. Hinzu kommt noch eine Reihe nicht eindeutig bestätigter Meldungen. In Summe knapp 130 Nachweise von Lucanus cervus in unserem Bereich.
Verbreitungsschwerpunkte sind:
- Bereich um Cröchern (sogar viele Exemplare im Ort: Kirche, Pfarrhaus, Friedhof und Kindergarten)
- Blätz
- Bereich östl. von Dolle, entlang der L29 und Dollgraben
- Kesselsohl an der B189(westlich von Cröchern)
- Eichenwald an der B189 nördl. Colbitz
- Colbitzer Lindenwald
sowie sogar jeweils ein bestätiger Fund in der Bungalowsiedlung Jersleber See und bei Elbeu.
Eine detaillierte Übersicht zu Fundorten und Individuenzahl kann ich Ihnen gerne zuschicken.
WOW, Vielen Dank für die vielen Info's. Super! Ich machhe gleich mal unseren "Hirschkäfermann" darauf aufmerksam (ich erfasse die Daten nicht in einer eigenen Datenbank; das machen wir für die einzelnen FFH-Arten bestimmte Leute um die Daten zentral zu sammeln). Der Kollege oder ich melden sich dann bestimmt demnächst nochmal bei Ihnen. Auf jeden Fall schonmal vielen Dank!
Hallo Herr Kroll,
sehr schöne Sache. Da wir als EVSA insgesamt Daten sammeln und ich als Bearbeiter der Lucaniden im Land eine landesweite Datenbank für diese Gruppe führe, würde es mich schon interessieren, ihre gesammelten Infos zu erhalten. Insgesamt erscheint es mir schon so, dass L. cervus derzeit wieder etwas häufiger wird (bzw. geworden ist). Dies trifft aber nicht überall zu. Nach den mir vorliegenden Daten ist das vor allem im Süden des Landes so, während im Norden auf einigen MTB, wo zuvor (bis 1980) Käfer vermeldet worden waren, Neunachweise fehlen. Norden heißt hier vor allem auch nördlich der CLH.
Wenn sie ihre Angaben bereitstellen würden, würde ich mich sehr freuen. Bitte senden sie die Ergebnisse an die Geschäftsstelle der EVSA.
W. Malchau
Hallo!
Habe so eben eine schöne Hirschkäferfrau und einige Junge in meinem Holzhaufen gefunden und gerettet.
Das Holz Stammt aus dem Wald zwischwn Weißewarte und Briest.
Habe ihn auch fotografiert. Trifft man aber hier öfter an.
Gruß Hübchen
der Hirschkäfer ist im östlichen Bereich der Colbitz-Letzlinger Heide sehr häufig anzutreffen. Ich habe Ihnen die Nachweise von 2009 aus dem Bereich Colbitz-Cröchern-Dolle mal angehängt (Auszug aus einer entomologischen Bearbeitung zur geplanten A14). Es gibt auch diverse Belegexemplare (komplett oder Teile) sowie Fotos und auch Kurzvideos. 2010 gab es ebenfalls viele Funde der Art, 2011 dagegen reativ wenig (Witterung??) M.E. ist der zentrale Schlüssel zum Erfolg einer Erfassung dieser FFH-Art die Einbeziehung der örtlichen Bevölkerung, insbesondere Förster, Jäger und Landwirte, die ständig im Gelände unterwegs sind. Die isolierte Bearbeitung durch einzelne Entomologen liefert m.E. beim Hirschkäfer keine wirklich validen Ergebnisse.
Viele Grüße aus Cröchern, Christian Kroll
Anm: Die Firma GISCON führt im Auftrag des Bundesforstes übrigens gerade eine Erfassung der xylobionten Käfer, insbesondere FFH-Arten, auf dem TrÜPl Altmark durch. Ich stehe in Kontakt mit dem Bearbeiter. Die Daten sind sicher sehr wertvoll für die Bewertung der Arten.